Geschichte der Heimatbühne Kössen
Unter Rubrik „Vom Passionsspiel bis zur Heimatbühne Kössen“ im Kössner Heimatbuch von OSR Josef Guggenbichler ist dem Theaterspielen in Kössen eine über 200 Jahre lange Geschichte nachzulesen.
Von Passionsspiel, allerdings in kleinerem Rahmen im 18. Jahrhundert bis hin zu Nikolausspiel nach Art eines Theater in Gasthäusern und großen Bauernstuben, oder Aufführungen der Angestellten des Kössener Hüttwerks wurde in den früheren Jahren dem Schauspiel schon immer viel Liebe zugewandt. Da es jedoch dabei gelegentlich zu allerlei Missbräuchen kam, hatte die Regierung dagegen gewisse Bedenken und versuchte, sie zu verhindern. Erst gegen Mitte des 19. Jahrhunderts scheint allmählich eine bessere Stimmung dafür aufgekommen zu sein und so wurde vom Landgericht Kitzbühel dem Spielleiter Alois Müller, Pfannhausadjunkt der selber Stücke verfasste, mit dem Datum 19. Juli 1834 die Lizenz zur Aufführung von drei Theaterstücken erteilt.
Noch vor der Jahrhundertwende schlossen sich spielfreudige Kössner zu einem Theaterverein zusammen.Zur Aufführung gelangten hauptsächlich Volksstücke die in der sogenannten Theaterhütte, einem Holzbau im Anschluss an ein bestehendes Kellergewölbe hinter dem Gasthof Brennerwirt, aufgeführt wurden.
Im März 1911 brachte der Katholische Arbeiterverein unter Mitwirkung von zu dieser Zeit in Kössen anwesenden Berufsschauspielern das Stück
„Alt Heidelberg“ zur Aufführung.
Während des Ersten Weltkriegs ruhte begreiflicherweise der Spielbetrieb gänzlich, doch bald nach Kriegsende konstituierte sich wieder ein neuer Theaterverein, dem eine überaus rege Spieltätigkeit nachgesagt wurde.
In den späteren Jahren sind Aufführungen der Theatergruppe des Katholischen Arbeitervereins dokumentiert. Mit dem Anschluss Österreichs an Deutschland wurde auch der Theaterverein sowie die meisten anderen Vereine aufgelöst.
Bald nach Kriegsende ergriff Josef Halbweis, später langjähriger Geschäftsführer des Fremdenverkehrsverbandes, die Initiative zur Neugründung eines Theatervereins unter dem Namen „Kössner Heimatbühne“.
Mit dem Bescheid vom 19. Oktober 1947 wurde der Verein von der Sicherheitsdirektion unter Zustimmung der französischen Kontrollkommission genehmigt, und noch im gleichen Jahre wurde auch der Spielbetrieb im Sennereisaal aufgenommen. 1956 musste die Spieltätigkeit eingestellt werden, da der Sennereisaal aus bau- und feuerpolizeilichen Gründen für derartige Veranstaltungen nicht mehr zugelassen war.
1961 wurde die „Kössner Heimatbühne“ von einem Proponenten-Komitee unter Vorsitz von Dr. Ernst Muster reaktiviert und mit dem noch heute gültigen Vereinsstatuten von der Aufsichtsbehörde mit dem Datum vom 12. März 1962 in ihrem Bestande genehmigt.
Die erste Vorstellung „Vinzenz in Nöten“ wurde am 17.03.1962 im Gasthof Erzherzog Rainer durchgeführt, wo bis 1970 das Publikums viele tolle Theateraufführungen besuchen konnte, danach wechselte der Verein in die neuerbaute Grenzlandhalle, welche bis heute noch immer die Heimatstätte der Kössner Bühne ist.
Obmänner
1963 bis 1973: Franz Miller, Weberbauer Ehrenobmann
1973 bis 1983: Anselm Raumauf , Gärtnermeister Ehrenobmann
1983 bis 1986: Praschberger Georg
1986 bis 1989: Manfred Radler, Malermeister
1989 bis 1997: Georg Praschberger
1997 bis 2000: Einwaller Ingrid
seit 2000: Bellinger Alois
Spielleiter
Alois Staudacher
Malzer Manfred
Dr. Ernst Muster (Ehrenmitglied)
Anselm Raumauf
Franz Lechthaler
Helmut Hechenberger
Aloisia Mühlbacher
Willi Lechthaler
Hermann Hetzenauer
Helmut Schwentner